Ausschreibungen und Versteigerungen – Der Fluch des Gewinners

Warren Buffett hat mal geraten niemals bei Auktionen teilzunehmen.  Das betrifft auch die Ausschreibungen. Klar, es gibt Branchen, wo Ausschreibungen unumgänglich sind.

Ich war für einen türk. Auftraggeber bei einer Firmenauflösung in Deutschland. Der gesamt Maschinenpark eines der letzt großen deutschen Textilherstellers sollten versteigert werden. Dabei konnte ich wieder mal ganz gut beobachten, wie der gesunde Menschenverstand aussetzte. Es ging darum den Zuschlag zu bekommen.  Koste es was es wolle. “Dem überlasse ich die Maschine nicht !” …und schon gab es das nächste Gebot. Dabei spreche ich von türk. Auktionsteilnehmern. Der Gewinner war zumeist der verlierer, den die Maschine hätte man mit 10% Aufschlag neu kaufen. So hat man aber eine 30 Jahre alte Maschine dem Konkurrenten abgeluxt.

Auch bei den Ausschreibungen  in der Türkei kann man sehen, dass immer die gleichen Unternehmen und Gruppen auf der Bieterseite auftauchen. Diese können auf keinem Fall Spezialisten auf allen Gebieten sein aber nun sind sie mal auf dem Trip und greifen bei jeder Ausschreibung an.

“Leben und leben lassen” gilt nicht. Der Anbieter, zumeist der Staat, ruft ein Preis auf, welches fast 100% dessen ist, was die Firma bzw. das Projekt wert ist. Als Beispiel können wir die Privatisierungen nehmen. Das Unternehmen wird auf ein Wert von 60 – 100 Geschätz. Sie können sicher sein, dass der Käufer 110 geboten hat, um es zu bekommen. Wie will er da noch was verdienen ? Das wissen die Käufer selber nicht. Wird schon !

Die wenigsten Gewinner können später auch ihre Erwartungen erfüllt bekommen. Der Fluch des Gewinners !

Foto : Thorben Wengert / pixelio.de

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