In der Türkei kann man Innovationen wesentlich schneller am Markt durchsetzen

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Im invidis-Interview erklärt United Entertain-Chef Frank Buddenhagen, wo innovatives Digital Signage besonders gefragt ist – und mit welchem neuen Produkt man im Dezember auf den Markt kommen wird. von Thomas Kletschke

Mit seinen neuen 50-Zoll-3D-Displays mit 4K-Auflösung präsentierte United Entertain in diesem Jahr eine Weltneuheit. Die Geräte kamen dabei zuerst auf der Cityscape Qatar Ende Mai in Doha zum Einsatz. Aufnahmen des Burj Al Arab in Dubai erstrahlten erstmals in 4K-3D ohne Brille.Seit Juni sind die Displays auch als 65-Zöller erhältlich.

Auch hierzulande ist United Entertain weiterhin aktiv: Mit „Future Labs“ testet die ECE an zwei Standorten in Hamburg und Essen zahlreiche innovative Service-Angebote am Point of Sale (POS). Neben einer App für Smartphones und einem Potpourri aus webbasierten InfoAngeboten fiel die Wahl unter anderem auf das mit 70 Zoll weltweit größte brillenfreie 3D-Display der Hamburger United Entertain GmbH.

Frank Buddenhagen: Investitionsklima in Emiraten ist günstig, Türkei sehr dynamisch (Foto: United Entertain)
invidis: Herr Buddenhagen. Auf der Website zitieren Sie Victor Hugo: „Nichts auf der Welt ist so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Mit 4K-3D ohne Brille haben Sie eine brandaktuelle Idee umgesetzt. Also, wie mächtig ist United Entertain denn inzwischen?

Frank Buddenhagen: Unsere Technologie wird mittlerweile in einigen Märkten eingesetzt. In Georgien sind wir aktiv, der dynamische und moderne Markt in Rumänien hat sich für uns geöffnet. Und seit einigen Monaten sind wir sehr aktiv in Dubai und dem Emirat Qatar. In London soll bald ebenfalls ein Showroom eröffnen. Generell gilt für uns: Wo wir aktiv sein wollen, betreiben wir alleine oder mit starken Partnern auch Showrooms und Niederlassungen.

invidis: Mit Rumänien haben Sie einen europäischen Markt angesprochen. Welche weiteren Schwerpunkte hat United Entertain derzeit auf dem Kontinent?

Buddenhagen: Bukarest ist aktuell eine spannende Stadt; Rumänien entwickelt sich im Bereich Digital Signage rasant weiter. Ein anderes Schwergewicht ist die Türkei. Die großen Mediaagenturen in der Türkei sind sehr interessiert an unserem 4K-3D. Im Unterschied zu Deutschland kann man in beiden Staaten Innovationen wesentlich schneller am Markt durchsetzen.

invidis: Was machen die Scheichs in den Emiraten anders, wie arbeitet die Branche in der Türkei?

Buddenhagen: Hierzulande dauert alles prinzipiell etwas länger. In den genannten Ländern gibt es eine größere Offenheit für Neues. In Istanbul bin ich derzeit sehr häufig zu Gesprächen, auch Wirtschaftsförderung von Seiten der Türken ist im Gespräch. So könnte beispielsweise eigener Content vor Ort erstellt werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns in nächster Zeit dort noch stärker engagieren können. Auch für Qatar und Dubai gilt: man wird nicht automatisch mit Geld überschüttet, man muss schon Gegenleistungen bringen. Mit dem Fonds QID – Qatar Investment and Development – etwa haben wir einen starken Co-Investor, der wichtige Kontakte und Partner mitbringt. So etwas braucht allerdings ein wenig Vorlauf. Nun ist der Ramadan vorbei – und in den
Emiraten tut sich wieder einiges.

invidis: Was heißt das für United Entertain in Hamburg? Jetzt und auf absehbare Zeit?

Buddenhagen: Nun, pro Woche haben wir einen Ausstoß von 100 bis 150 Geräten, die wir selbst produzieren. Aktuell machen wir da noch alles selbst, was sich aber durchaus noch ändern kann. Stand jetzt produzieren wir 50-Zöller und 65-Zoll 4K-3D-Displays, zur Weihnachtszeit kommt ein 84-Zöller hinzu. Der Markt spürt: 3D wird 2D letztlich ersetzen. Und die 4K-Displays, die nur 2D-Content ausliefern können, sind preislich nicht weit von unseren entfernt. Es macht also eigentlich keinen Sinn, nicht direkt 3D-fähige 4K-Displays zu installieren. Zweidimensionalen Content können
unsere Geräte selbstverständlich ebenfalls abspielen.

invidis: Sie setzen also auf Large Format Displays?

Buddenhagen: Aktuell können wir Video Walls anbieten, die 3,5m mal 2,5m groß sind und aus 9x 3D Displays mit 4K Auflösung bestehen. Mit den kommenden 84” Geräten sind Mega Walls möglich, die wir dann auch realisieren werden.

invidis: Wo sollen die 3D-Inhalte so schnell herkommen, die Werbungtreibende dann nachfragen?

Buddenhagen: Wir produzieren selbst, über unsere Tochter United Digital Production. Eine große 100 Terrabyte 3D-Renderingfarm in Hamburg, 4K-Kameras von Sony: alles vorhanden. Inzwischen sind wir auch bei Kinoproduktionen sehr erfahren, sodass unser Know-how in dem Bereich täglich größer wird.

invidis: Welche Argumente haben Sie für 4K-3D, die auch noch den herzlosesten Controller überzeugen könnten?

Buddenhagen: Nun, in den Future Stores von ECE nehmen wir an einem Feldversuch teil. Dort wurden 70 Zoll-Displays verbaut. Und da auch wir Zahlen mögen: Durch den Einsatz von 3D-Displays kann der Abverkauf um 8,5% gesteigert werden, wie eine Studie zeigt. Die Aufmerksamkeitsspannen sind sehr lang. Das wissen auch große Markenartikler. Einige Globalplayer wie z.B. Canon setzen bereits wiederholt auf uns. Mit Coca Cola und Henkel sind wir im Gespräch. Audi und Mercedes und VW sind als namhafte Autobauer ebenfalls interessiert.

Foto : United Entertain

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