Die Chance für Deutschtürken oder Bauernhof vom Eigentümer zu verkaufen

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So sehen neuerdings türkische Bauern aus

Seitdem mir bewusst ist, wie die Dinge in der Wirtschaft laufen – und das ist schon ziemlich lange her – so lange werden in der Türkei die Investitionsentscheidungen so getroffen wie nachfolgend beschrieben, wenn es um neue Geschäftsfelder geht. Ein Paradebeispiel dafür erleben wir in diesen Tagen.

Die Investitionsanreize sind für türkische Investoren Entscheidungshilfen, wenn es darum geht, sich für einen Geschäftsfeld zu entscheiden. Das, was ich aus deutschem Munde so oft höre: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ ist für den Türken kaum zu verstehen. Warum bei einem Geschäftsfeld bleiben, wenn einem doch so viele Chancen, Förderungen etc. angeboten werden? Da muss man doch verrückt sein, wenn man da nicht zugreift.

So passiert es, dass viele sich auf Geschäftsfeldern wiederfinden, von denen sie keine Ahnung haben. Apropos Felder – da sind wir schon bei einem der Schlagwörtern.

Auf dem Agrarsektor stehen sehr lukrative Fördergelder, zinslose Darlehen u.v.a.m. an Vorteilen im Raum, dass man kaum vorbeikommen kann. Zumindest der türkische Investor kommt daran nicht vorbei.

Dank der von der Regierung seit 2010 vergebenen zinslosen Darlehen und Subventionen für Agrarprojekte (Rinder-, Milchkühe-, Büffelzucht u.a.) hat es z.B. viele Textilhersteller, Tourismusunternehmer, Künstler bis hin zu Sportlern in Agrarprojekte verschlagen. Wenn wohlhabende Leute ihre Investitionen nach den Fördergeldern richten, entstehen so komische Situationen wie der Umstand, dass die größten Büffelzuchtgebiete der Türkei um Istanbul liegen. Die Mega-Metropole und Büffelzucht ? Da antworte ich nur: Wo sonst, wenn nicht in Istanbul.

Reiche Unternehmer aus Istanbul wollen die Investition, wenn sie schon von dem was sie tun keine Ahnung haben, doch in greifbarer Nähe haben. Man kann ja jeden Monat mal dort vorbeifahren und etwas frische Luft mit der Familie schnappen.

223.000 Personen haben die o.g. Subventionen in Anspruch genommen. Menschen, die von Rinderzucht und ähnlichem keine Ahnung haben. Die meisten sind nach kurzer Zeit Pleite gegangen. Heute suchen einige Hundert Zuchtbetriebe ihre neuen Besitzer.

Hier sehe ich die Chance für Deutschtürken wie auch für Deutsche allgemein. Die Regierung ist gewillt, bis 2023 zum 100. Jahrestag der Republik Türkei auf fast allen Gebieten gegenüber dem Ausland so viel Boden gutzumachen wie es nur geht und auch brachliegende Potentiale zum Leben zu erwecken.

Hier muss nun die Chance am Schopf gepackt werden. Warum sollten nicht mal die wahren Fachleute bzw. Unternehmen, die aus den jeweiligen Branchen kommen, die Nutznießer der Fördermittel sein, wie es auch Sinn und Zweck der Sache ist, anstatt Branchenneulinge, die zumeist nur kurze Zeit bestehen und dann aufgeben müssen. Übrigens sind Ausländer und Türken als Empfänger der Fördermittel wie auch bei sonstigen Dingen auf türkischem Boden gleichgestellt.

Übrigens, die o.g. branchenfremden Investoren sowie die möglichen deutsch-türkischen Investoren scheitern nicht nur an der Unkenntnis des jeweiligen Geschäftsfeldes, sie scheitern auch daran weil sie das Honorar für den Fachberater bzw. Türkei-Berater einsparen möchten und auf die Hilfe eines Experten verzichten. Somit ist die erste Hürde, die genommen werden muss, genannt. Einen Berater finden und sein Honorar nicht als rausgeschmissenes Geld ansehen.

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