Das Leben in der Türkei – Für Ausländer und Beamtenkinder

„Das Leben in der Türkei ist für die Ausländer am schönsten“. Ein Klassiker bei meinen Beiträgen. Es ist aber die Wahrheit. Zum einen erweisen sich die Türken als sehr gastfreundlich und lassen die Ausländer sich wohl fühlen. Hinzu kommt, dass der Ausländer, zumeist Euros und Dollars im Gepäck hat und fast alles in der Türkei als ‚günstig‘ empfindet.

Der Türke hat es da merklich schwerer, mit dem Einkommen zu bestehen. Die meisten Leben unter der Armutsgrenze (ca. 3.500 TL/Monat ist die Armutsgrenze. Der Mindestlohn liegt bei 800 TL/Netto).

Nur als ich heute einer Dame begegnete, die sich beklagte, mit der Waisenrente nicht auszukommen, ist mir nochmal bewusst geworden, dass die Kinder von Beamten auch eine Lebensabsicherung von der Geburt an im Gepäck haben. Die Dame bekommt Waisenrente, weil Sie nicht arbeitet. Der Vater war ein Polizeibeamter. Seit ihrem 18. Lebensjahr bekommt die Dame Waisenrente. Dabei ist sie mittlerweile ca. 45 Jahre alt. Sollte sie ihr Rentenalter erreichen, wird sie eine Rente vom (heute) vor 40 Jahren verstorbenem Vater beziehen.

Sie steht damit nicht alleine da. Wenn der Vater mal Beamter war, hat man als Kind sicher.

Der Staat muss, wie in diesem Fall, alle möglichen Rentenarten finanzieren und auszahlen.

Es kommt noch hinzu, dass die meisten jungen Menschen durch solche Zahlungen gänzlich darauf verzichten, ins Berufsleben zu wechseln und bleiben zuhause. Die Mädels sowieso. Bei 75 Mio. Menschen gibt es nur 25 Mio. ArbeitnehmerInnen. Also kann die Türkei ihren Vorteil, solch eine junge Bevölkerung zu haben, nicht in einen Vorteil umkehren. 29 Jahre Durchschnittsalter und die meisten bleiben zuhause. Dabei muss man sich aber auch die Frage stellen, ob das nicht gut so ist. Schließlich ist Arbeit Mangelware und würden diese Menschen in den Arbeitsmarkt drängen, gäbe es mehr als die 10% Arbeitslosigkeit.

 

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