Einstiegsdroge für den türkischen Markt #3

Auch zu Krisenzeiten ist in der Türkei mehr los als anderswo sonst in Europa.

Wenn ein Unternehmen die Türkei nicht im Fokus hat und politische Bedenken als vordergründig erachtet, sollte es sich das mehrmals überlegen. Die Türkei ist schon allein durch ihre geographische Lage ein Drehkreuz im Welthandel und diese Rolle wird sich in Zukunft immer mehr verstärken.

Das ist die Eigendynamik der Dinge, wie sie sind, ohne politische Beeinflussung.

Die wachsenden Märkte erreicht man leichter über die Türkei. Als Produktionsstandort und Exportmarkt glänzt die Türkei schon seit jeher. Man sagt, dass die Großkonzerne im Allgemeinen schwerfälliger seien, doch haben gerade diese erkannt, was in der Türkei abgeht und wie gut man die Türkei in die Gesamtplanungen einbauen kann.Nummer3

Türkei – Es geht weiter mit den Mega-Ausschreibungen und Projekten. Nicht nur im Hinblick auf das Jahr 2023, dem 100. Jahrestag der Republik Türkei, sondern auch darüber hinaus wird und muss investiert werden.

Wenn man alles zusammen addiert, was man so in den Gazetten lesen kann, haben die Städte und Kommunen haben, genauso wie der Staat Ausschreibungen von über 400 Mrd. Euro im Kanal. Im Energiesektor sollen bis 2023 alleine über 100 Mrd. Euro investiert werden.

Marktchancen für deutsche Unternehmen ergeben sich vor allem durch die Bereitstellung von Dienstleistungen und die Zulieferung moderner Technologien. Die Kooperation mit einheimischen Unternehmen erhöht die Chancen Aufträge zu erhalten, da viele Abschlüsse auf der Grundlage persönlicher Beziehungen erfolgen. Große türkische Unternehmen sind zudem auch an Projekten im Ausland beteiligt, wo sich weitere Geschäftschancen ergeben können.

Die Vergabe von Beratungsaufträgen und Machbarkeitsstudien können wichtige Hinweise geben, ob eine Teilnahme sinnvoll erscheint.

Zumeist sind es Konsortien, die bei den Ausschreibungen den Zuschlag erhalten. Wichtig zu wissen ist, dass man nicht aus der Ferne operieren darf. Auch wenn es nicht Großes ist, so muss der ausl. Partner mit einem türkischen Standort/Büro, schon vor Ort präsent sein.

Bei ganz großen Aufträgen kann man auch überlegen, ob man nicht eine Teilfertigung in die Türkei verlagert, zumal bei der Auftragsvergabe dieses ein Vorteil bedeuten kann. Es gibt Regelungen, dass Gebote, die teurer liegen auch dann akzeptiert werden können, wenn hoher türkischer Materialanteil darin enthalten ist.

Andere Branchen sind nicht minder interessant. Erwähnt sein in diesem Zusammenhang die Bauwirtschaft. Der Motor des türkischen Wirtschaftswachstums der letzten Jahre.

Im Rahmen der urbanen Transformation muss fast 70% der türkischen Bauten abgerissen und neu gebaut werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass außerdem noch (in den kommenden 6-8 Jahren) 5-7 Mio. Wohnungen zusätzlich benötigt werden.

2012 wurde erstmals ein Abriss durch Sprengung realisiert. Das alleine zeigt, welche Nischen noch vorhanden sind. Was den Gerüstbau angeht, gibt es erst seit ca. einem Jahr die erste Reglementierung. Davor reichte eine Wackelkonstruktion, wobei man ein Holzstück hin und her schob und versuchte drauf zu balancieren. Natürlich musste parallel die Arbeit verrichtet werden.

Im Rahmen der EU Anpassungen gelten in vielen Bereichen die EU Standards. In vielen Bereichen muss Know-how importiert werden. Wie ich vor einigen Tagen bereits berichtete, fließen alleine für Zertifizierungen an die 1,2 Milliarden Euro/Jahr ins Ausland. Das sind 80% der gesamten Zertifizierungskosten.

Einstiegsdroge für den türkischen Markt #1

Einstiegsdroge für den türkischen Markt #2

Wohin mit den vielen Ladenlokalen ?

Statt urbane Transformation findet Gebäudetransformation statt.

 

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