Türkische Wirtschaft – Wo ist das Positive geblieben ?

Die Financial Times hat nach langer Zeit mal wieder die türkische Wirtschaft in Augenschein genommen.

Im Bericht heißt es : Das Wirtschaftswachstum der Türkei war in den letzten Jahren höher als an den sonstigen Wachstumsmärkten. Nur basierte dieser Wachstum auf die Inlandsnachfrage und der Bauwirtschaft.

Während das Wirtschaftswachstum in 2010 und 2011 9% betrug, knallte es in 2014 unter 3%.

Das Verbrauchervertrauensindex ist auf einem 5 Jahrestief. Die Arbeitslosigkeit mit 11% auf 5 Jahreshoch.

Der Durchschnittseinkommen pro Person ist seit Jahren wie angenagelt auf 10.000 USD.

Seit Mai 2013 hat die türkische Währung gegenüber dem USD fast 40% an Wert verloren.

Auf dieser Grundlage kann die Regierung unmöglich auf das Wirtschaftsmodel früherer Jahre setzen.

Der Fokus muss auf die Produktion von Waren mit Mehrwert gelegt werden.

Viele internationale Banker behaupten, dass die Türkei über ausreichende Liquidität verfügt.

Nur die Kampagne von Erdogan, im Hinblick auf Herabsetzung der Zinsen, hat die Vorteile, die der Türkei hätten zuteil werden können, zunichte gemacht.

Die türkischen Unternehmen sind bekannt dafür, Flexibilität an den Tag zu legen, wenn es um neue Auslandsmärkte geht. Nur, solange die Wirtschaft im Inneren immer träger wird, wird eine kontinuierliche Steigerung der Exporte kaum möglich sein.

Die Nachfrage wurde durch die Probleme in Europa, Nahost und Nord-Afrika ebenfalls beeinflusst.

Alle sind sich einig, dass die Türkei so wirtschaftlich nicht weiterkommen wird. Nur über das ‘wie’ das Ganze zum Besseren gewendet werden kann, ist mein uneins.

Die Zukunft der Türkei, politisch wie wirtschaftlich, hängt davon ab, ob Erdogan unter Ausschaltung der Justiz und des Parlaments das Präsidialsystem einführen kann.

Es ist bedenklich, dass der Staatspräsident, ungeachtet der Entwicklungen weltweit dem Spur des leichten Geldes folgt.

Das ist das Verhängnis der Türkei. Der wirtschaftliche Erfolg früherer Jahre des Erdogan, hat dazu geführt, dass er alle Macht an sich gerissen hat.

Diese Konzentration der Macht wird der Türkei nicht gut bekommen.

Auch die ausländischen Fonds sind viel empfindlicher als in den vergangenen Jahren.

Türkei bleibt empfänglich für die Schocks aus dem In- und Ausland. Es wird schwer für die Türkei, wo man doch an die wirtschaftlich erfolgreichen Jahre sich gewöhnt hat.

ichmeinsgut.de : Nicht genannt wurde das hohe Leistungsbilanzdefizit. Die ersten 4 Monate betrug dieser 12,570 Mrd. USD. Bis Ende des Jahres wird die 50 Mrd. USD Marke erreicht worden sein.

Quelle

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