Türkei: Auf der Herstellerseite beträgt die Inflation 16,28%

Die Hersteller in der Türkei geben die hohe Inflation nicht im vollen Umfang an die Konsumenten weiter. Das ermöglicht ihnen die Marktanteile zu halten bzw. eher nicht zu verlieren. Auf der anderen Seite verzichten sie auf einen Teil, oder manchmal gänzlich auf den Gewinn. Wie man hören kann, sind einige Produzenten bemüht, noch günstiger zu produzieren und somit die Inflation auf der Herstellerseite auszugleichen. Es passiert des Öfteren, dass dieses auf Kosten der Qualität geht.

Der ISUZU Geschäftsführer Tugrul Arikan sagte gegenüber Capital Magazin (Türkische Ausgabe), dass man nicht wie früher, als die Inflation bei 80-90% lag, dieses sofort an die Verbraucher weitergibt. Dieses ist in der heutigen Zeit, wo der Konkurrenzkampf viel stärker ist, nicht mehr möglich.

Während die Inflation für den Verbraucher bei 11,20% liegt, beträgt die Inflation auf der Herstellerseite satte 16,28%.

Im August 2017 lag die Inflation für die Stahlproduzenten bei 60%. Das ist umso schlimmer, weil es direkt die Bauindustrie trifft. Während hauptsächlich nur gebaut, aber nicht in dem Umfang verkauft wird, stehen viele Bauunternehmen auf der Kippe.

Besonders schlecht sieht es u.a. für die Lederwarenindustrie aus. Orjin Group, (eines der führenden türkischen Hersteller) Exportleiter Lemi Tolunay sagte, dass die schwierige Lage in erster Linie darauf zurückzuführen sei, dass die Branche rein auf Importe basierend produziert. Nur die Arbeitsleistung würde aus der Türkei stammen. Für die Lederwarenhersteller läge die Inflation bei 15%. Die schwankenden Devisenkurse und der Hohe USD Kurs würde die Branche außerdem in die Knie zwingen. Zwar würde der Staat, wie in allen Branchen, auch in die Lederindustrie hohe Subventionen und Gelder hinein pumpen bzw. Bürgschaften für neue Kredite stellen (KGF ist der Garantiefonds des Staates), jedoch hätte man diese zur Tilgung der alten Darlehen eingesetzt und nicht für die Produktion. Bei fallender Auslastung würde es nur noch ums Überleben gehen.

Inflationsraten für einigen herstellenden Branchen als Beispiel:

Mineralöl und Petrochemie 44,75%, Honig (warum das so wichtig ist, dass es aufgeführt wird!?) 44,75%, Kunststoffe 25%, Schreibwaren 25%, Chemie 21,18%, Versicherungen 20%, Automobil 19,45%, Lebensmitteln 11,97% u.a.

Inhaltlich: Teilweise in Anlehnung an Capital Magazin – Türkei

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