Tesla? Lieber etwas aus deutscher Produktion.

Elon Musk ist der da Vinci des 21. Jahrhunderts. Seine Firmengründungen lesen sich wie das Who’s who der zukunftsträchtigsten Unternehmen der Welt. Alles, was dieser Mann anfasst, scheint zu Gold zu werden. Mit PayPal revolutionierte er das Zahlen im Internet, mit Tesla schreckte er die Autoindustrie auf und sein Raumfahrtunternehmen SpaceX ist aktuell das weltweit einzige Unternehmen, das ein Raumschiff mit großer Nutzlast wieder auf die Erde zurückbringen kann.

Sensationell ist, dass er nicht viel forscht und entwickelt, sondern auf bestehendes zurückgreift und so die Teile zusammenfügt, die nach der Meinung seiner Ingenieure zusammengehören (müssten).

Mit seinen Raketen und Solarprojekten hat er den Erfolg eingefangen. Bei den Raketen ist es so, dass diese einmal funktionieren müssen. Einmal nach oben und erledigt. Das klappt ganz gut. Auch sein SolarCity Projekt, wo er die Solarstromanlagen konzipiert, vertreibt, installiert und auf Wunsch auch finanziert, vermietet und betreibt, ist ebenfalls hocherfolgreich, nur dabei kommen Teile zum Einsatz, die schon erprobt sind und lange am Markt waren. Er hat lediglich ein Vertriebskonzept entwickelt, was funktionierte.

Bei seinem Baby Tesla, habe ich von Anfang an kein gutes Gefühl gehabt. Warum das so ist, ist schnell erklärt. Die großen und bekannten Marken, wie BMW, Mercedes, VW…, wenn diese ein Auto auf dem Markt bringen wollen, wird erforscht, entwickelt und vor allem getestet. Man testet jeden kleinsten Teil und Komponente. Immer und immer wieder. Auch greift man auf jahrzehntelange Erfahrung zurück. Dieses fehlt bei Tesla gänzlich. Wenn man die Biographie von Elon Musk liest, erfährt man, wie er bei Tesla vorgegangen ist. Genauso, wie ich es oben beschrieben habe. Wenn was Neues entwickelt wurde, dann weil es nicht so funktionierte, oder passte, wie erhofft. Mehr ein Experimentieren als Entwickeln. Es wurde zwar auch bei Tesla viel getestet, jedoch immer nur am E-Motor bzw. eher an den Batterien. Auch da hat man keine eigene Entwicklung genommen, sondern bestehende, marktüblichen Batterien. Die Batterien werden wahrscheinlich u.a. darüber entscheiden, ob die Marke Erfolg haben wird, oder scheitert. Jahr für Jahr rote Zahlen. Auch 2017 waren an die 700 Mio. USD an Verlusten zu verkraften. Irgendwie kann er das noch verkraften.

Die Investoren lieben ihn und stehen noch voll hinter ihm. Ich warte noch ab mit dem E-Auto. Ich denke, wie bei der Digitalisierung werden die meisten Deutschen ebenfalls lange warten, bis sie umsteigen. Wenn ich auf E-Auto umsteige, werde ich mit Sicherheit etwas Deutsches fahren und auf keinem Fall ein Tesla.

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