Zu schnelles Bauen schadet der Gesundheit – Airport III Istanbul

Aufgefüllt wird mit frischer Erde (braun). Wie soll das gut gehen?

Mimar Sinan der große Baumeister soll beim Bau einer großen Moschee bald 10 Jahre gewartet haben, damit sich das Fundament setzt bzw der Erdboden darunter sich stabilisiert. Als ich das letzte Mal über die Todesfälle am Flughafen berichtete und einige Bekannte und Freunde interviewte, die am Flughafen III arbeiteten, berichtete man mir auch von vielen Erdrutschen und Absenkungen. Doch fand ich im Internet darüber nichts, also hielt ich die Information zurück.
Jetzt aber gibt es Fotos darüber, auf dem man das Absinken der Erde sehen kann. Man sieht einen großen Krater. Nun kann ich auch darüber berichten, dass schon ewig ein deutsches Unternehmen damit beauftragt ist, die Angelegenheit in den Griff zu bekommen.
Das Unternehmen IGA, das den Zuschlag zum Bau des Flughafens bekam, verneint die Geschehnisse und sagt, man habe gewollt, dass da ein Graben entstehe. Da muss man sogar als Laie lachen.
Die Flughafenarbeiter berichten auch von anderen Absenkungen und das wiederum nicht erst seit gestern.
Die Arbeiter sagen, dass das im Bild festgehaltene Loch, sich auf einer Route befinden würde, die sie jeden Tag mehrmals benutzen würden.
Im Mai hatte man schon von einem Sportflugzeug aus Luftaufnahmen gemacht und war erstaunt, dass da richtig viel gemacht worden war. Das, was wie Absenkungen auf der 2. Piste zu sehen war, tat man damals als optische Täuschung ab.
Bereits 2014, warnte der Geologe Esen Arpat, dass der Boden für einen Flughafenbau nicht geeignet sei. Um die Sümpfe trocken zu legen mussten 800 Millionen m³ Erde herangekarrt werden. Unter den Pisten wären 50 bis 95 Meter hohe aufgefüllte Erde, so Arpad. Er sagte weiter, dass selbst bei Autobahnen schon 10 m hohe aufgefüllte Erde mit der Zeit zu Absenkungen führen würde und man sich unschwer vorstellen könne, wie das bei den Mengen am Flughafen sein müsste.
Der neue Flughafen hat 6 Pisten von 3.500 bis 4.100 Metern Länge. Diese haben jeweils 60 Meter Breite und an den Seiten noch Ausweichbereiche, die nicht annähernd so viel Gewicht tragen könnten, wie die Pisten, die ja auch nicht sicher sind.
Alleine 66 Seen sind mit Erde aufgefüllt worden. 16 davon sind über 15 Meter , 8 davon sind über 20 Meter tief. Es gibt sogar welche, die über 29 Meter Tiefe verfügten. Besonders die großen Seen hatten am Grund ca. 6,5 Meter dicke Schlacke, auf die man aufgeschüttet hat.
Nicht nur in der Länge, sondern sogar auch in der Breite, würde sich der Boden unter den Pisten stark unterscheiden. Während die eine Seite auf aufgefülltem Seeboden steht, ist der andere Rand auf Kohleboden gebaut.
Die Zeit abzuwarten, bis sich die aufgefüllte Erde setzt, hat man und hatte man nicht. Arpat sagte, dass es Verfahren gäbe, um die Erde zu stabilisieren, dass sie sich setzt und widerstandsfähiger wird. Nur wäre das auf so einer großen Fläche nur theoretisch möglich und nicht realisierbar.
Arpat fügte ferner hinzu, dass das Gestein, was man zum Auffüllen benötige, unter den Wäldern von Kilyos läge. So würde man über kurz oder lang die Wälder dort in Angriff nehmen und beseitigen.

Quelle u.a.

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