Deutschland hat VW und die Türkei bald die VG

Betonliebhaber am Werk

Der Umwelt- und Städtebauminister hat Neuigkeiten verkündet. Dabei ging es auch um die Neugestaltung der Fläche des jetzigen Atatürk Airports, sowie der Baufertigstellungsversicherung für die Bauunternehmen.

Wenn Deutschland den VW hat, hat die Türkei bald den VG. Das sind die Volksgärten.

So eines soll auf der Fläche des Atatürk Airports von Istanbul entstehen. Laut dem Minister soll es in Istanbul 59,5 Mio. qkm Grünfläche geben. Diese Fläche soll um 2,5% erhöht werden und zwar durch den Atatürk Flughafen, den man 2019 stilllegen möchte.

Die Volksgärten sollen soziale Anlagen, große Plätze, Volkskaffeehäuser (hierbei wird das türkische Wort Kıraathane benutzt. Das sind Kaffeehäuser für Männer, wo sie mehrere Stunden, bis einen ganzen Tag verbringen und Karten spielen und Tee trinken). Duftgärten, Fahrrad- und Wanderwege, Erholungs- und Picknickflächen soll es auch geben. Parallel möchte man mit dem Bau von 8-9 Millionen qkm Volksgärten beginnen.

Eine Landebahn soll bleiben

Eine Landebahn vom Flughafen soll erhalten bleiben (wahrscheinlich für den Präsidenten, wenn er wandern möchte muss sein Jumbo-Jet ja irgendwo landen). Das Flughafengebäude soll zu einem Messezentrum umgewandelt werden.

Ich bin gespannt, ob die Schließung nicht zu früh kommt. Wie kann man von einem Volksgartenbau an der Stelle des jetzigen Flughafens sprechen, Baubeginn 2019, wenn nicht einmal ein Umzugstermin zum neuen Flughafen genannt wurde.

Auch kann man gespannt sein, wie diese Gärten durch Menschen, die Grün und die Natur in der Stadt beseitigen, realisiert werden wird. Betonbäume, Betonbänke, Beton, wo man hinschaut.

Die Bauunternehmer sollen in neun Klassen unterteilt werden

Diese Unterteilungen sollen die Kapazitäten und Möglichkeiten des Bauunternehmens transparenter machen. Ich finde, das ist zu kompliziert. Es gibt ehrliche und betrügerische Bauunternehmer. Folglich reichen zwei Klassen völlig.

Baufertigstellungsversicherung

Das soll es auch geben. Derzeit sind die meisten Bauten, wo schon viele Immobilien vom Reißbrett aus verkauft wurden, nicht fertiggestellt worden, weil die Bauunternehmen in Schwierigkeiten sind, oder gar das Bauen aufgegeben haben und auf der Flucht sind.

In diesem Fall soll mit der Baufertigstellungsversicherung Abhilfe geschaffen werden. Eine Versicherunggesellschaft, oder eine Bank sollen diese Garantie ausstellen und im Falle des Ausfalles des Bauunternehmers den Bau fertigstellen.

Ob das die Aufgaben von Versicherungen und Banken sind und ob die beiden überhaupt solche Garantien zu geben gewillt und in der Lage sind, muss bezweifelt werden. Aber planen und versprechen kann man erst einmal viel.

Quelle: Dunya

 

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