Türkei: Die großen Bauunternehmen des Landes steigen auf Gold um

Seit 2008 hakt es in der Baubranche der Türkei, der Hauptbranche, wenn es um Wirtschaftswachstum der Türkei geht. Die führenden Bauunternehmen, realisierten nicht nur eigene Wohnungsbauprojekte, sondern gewannen viele staatliche Ausschreibungen. Die Nähe zu Erdogan machte sich bezahlt. Praktisch gewannen sie jede Ausschreibung. Jetzt aber, wo es richtig kriselt in der Branche, möchten sie auf anderen Gebieten versuchen und sich zusätzliche Standbeine erschaffen.

Çalık Holding machte den Anfang und andere Bauunternehmen wie, Cengiz, MNG folgten. Alle investieren sie in Gold, im Besonderen in Goldschürflizenzen und -Minen.

Während Çalık in der Schwarzmeer-Region und Ost-Anatolien Gold schürft, ist Cengiz gerade dabei in Serbien eine Mine sich zuzulegen. Der Cengiz Holding werden schon seit Jahren alle tragenden Bauprojekte und auch alles Erzabbaulizenzen der Türkei zugespielt.

Die Firma MNG soll in Afrika drei Goldminen betreiben. Ein anderes Bauunternehme Nurol betreibt Goldminen in Canakkale und Balikesir. Tasyapi schürft sein Gold in Usbekistan.

Die Unternehmerfamilien der genannten und nicht genannten Bauriesen sind aus dem engen Umfeld des Herrn Erdogan. Gemeinsam ist denen auch, dass sie allesamt die Gelder ins Ausland geschafft haben (wie man z.B. aus den Paradies-Papers entnehmen konnte und die Inlandsprojekte mit Krediten über die staatlichen Banken der Türkei realisieren. Das konnte man aus den Medien noch entnehmen, als sie darüber berichten dürften.

Als Cengiz Holding den Zuschlag zum Bau des dritten Flughafens bekam und sich herausstellte, dass die ausgesuchte Fläche ein Sumpfgebiet war, sollte zuerst alles trockengelegt und der Flughafen 30 Meter höher als vorgesehen, gebaut werden. Als das Konsortium um Cengiz die Finanzierung nicht realisieren konnte, schoss der Staat 2 Milliarden USD vor. Das ist auch damals der Öffentlichkeit bekannt gewesen. Nur als es um die Rückzahlung ging, war Funkstille. Der Betrag ist nicht mehr zurückgeflossen. Als dann die Finanzierung immer noch hakte, drückte man abermals ein Auge zu und erlaubte den Bau des Flughafens, statt 30 mit 10 Meter Auffüllung des Bodens zu realisieren. Das soll für Cengiz dann nochmals 2 Milliarden Euro weniger Investition bedeutet haben.

Weiter braucht man nicht ausführen. Einige wenige nehmen die Türkei aus und wir schauen zu. Manche applaudieren sogar.

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