ichmeinsgut.de wurde 8 Jahre alt – Die Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist!

Im Januar 2011, vor acht Jahren, legte ich mit ichmeinsgut.de los.

„Metro-Konzern investiert in der Türkei weiter“.

„Coface betreut regionale Geschäfte von der Türkei aus“.

„Tofas produziert Opel-Transporter“.

„In der Türkei beginnt ‚Goldenes Zeitalter‘ für erneuerbare Energien“.

so und anders hießen die Überschriften meiner Beiträge, und die waren durchaus positiv. Die einigermaßen guten Zeiten der Erdogan-Ära waren schon nach 2009 vorbei, denn er stieg vom Demokratie-Zug, wie schon vor 2000 als OB von Istanbul angekündigt, aus.

Da ich auf deutsch schreibe, ist die Leserschaft zwangsläufig Deutsch angehaucht. Türkeistämmige aus der DACH-Region, Türkei-Rückkehrer, deutsche Residenten in der Türkei, Unternehmer, Journalisten, Blogger u.a. verfolgen die Beiträge mit großem Interesse, wie sie mir gelegentlich per E-Mail, oder persönliche Nachricht, übermitteln.

Für die unverbesserlichen AKP Anhänger bin ich unerträglich. Denn mit den Jahren lief die Türkei-Beratung für deutsche und Schweizer Unternehmen, die gen Türkei wollten, nicht mehr so gut. Nach den brutal niedergeschlagenen Gezi-Demonstrationen war das Vertrauen in die Türkei gänzlich dahin. Mit Herrn Erdogan und seinen Anhängern, veränderte ich mich auch.


Je mehr sich die o.g. Gruppe sich von dem demokratie-ähnlichem Gebilde entfernte, je mehr sie die Menschenrechte mit den Füßen trat, um so lauter wurde ich. Ich sah mich in der Pflicht, die Menschen zu informieren, die Gruppe zu kritisieren und die Menschen, die das ganze Bild nicht sahen, aufzuklären.

Gestern hat „Dostum“ (Gefährte, Freund), der freie Pressefotograf Markus H. folgendes gesagt: „Dass ich mich hier auf Facebook gelegentlich kritisch äußere, muss ich nicht tun und hat auch nichts mit meinem Beruf zu tun. Ich habe davon persönlich nichts – im Gegenteil. Mir würde es ohne diese Kritik vermutlich finanziell noch besser gehen. Ich denke aber, eine Demokratie und auch meine Zunft leben von unterschiedlichen Meinungen. Presse- und Meinungsfreiheit sind dabei zwei Seiten derselben Medaille.

Wir sollten diese Werte schützen und als Gesellschaft auch Meinungen aushalten, die anderen nicht gefallen müssen.“ Markus hat es zu gut formuliert, so dass ich mir die Arbeit leichter mache und ihn hier zitiere.

Stimmt, auch ich habe davon, was ich hier mache, persönlich nichts, ganz im Gegenteil, hätte ich geschwiegen, hätte ich bis zum Ende des Films in Alanya mein Leben genießen können. So aber, wurde ich ins eiskalte Wasser geschmissen. Finanziell ginge es mir auch viel besser, wenn ich schweigen würde. So könnte ich wenigsten irgendwo andocken können. Gegenüber meinen Mitstreitern für die Demokratie, der Menschenrechte, der Meinungsfreiheit u.a. habe ich einen Alleinstellungsmerkmal, denn die finanzielle Sicherheit im Rücken, habe ich (noch) nicht. Auch erfahre ich keine Unterstützung von irgendwoher. Applaus ja, reichlich, aber siehe da, davon kann man nicht leben.

„Ja aber, sie kritisieren Erdogan, da würden wir evtl. in einem schlechten Licht stehen.“ Stimmt. Die, die das so sagen, stehen in meinen Augen, in einem schlechten Licht.

Wer kann schon für eine Diktatur sein? So tun, als würde man für die Demokratie, der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit stehen, aber den Schwanz einziehen, aus Angst, man könnte mit dem Aktivisten, der das o.g. Paket vertritt, in Verbindung gebracht werden. Was soll man dazu noch sagen? Das ist aber wohl der Lauf der Dinge.

Meine lieben türkischstämmigen Erdogan-Anhänger. Ihr seid auch mit Liebe im Herzen geboren worden. Ihr lässt Euch nur treiben. Die meisten, die mich in den sozialen Medien mit Schmutz bewerfen (nur eine handvoll), haben zumeist einen Fake-Account und/oder eine vorgefasste Meinung, die sie unbedingt unterjubeln müssen, ohne meinen Beitrag zu lesen und zu verstehen.

Weil die, die gegen Euch argumentieren könnten, Angst haben, die nächste Türkei-Reise nicht antreten zu können und schweigen, findet Ihr ein freies Betätigungsfeld und wähnt Euch im Recht. Weit gefehlt!

Ein Ein-Mann-Regime vom Kaliber eines Herrn Erdogans, ist immer eine schlimme Sache und Faschismus pur. Wer das gutheißt, hat entweder geschäftliche Ambitionen in der Türkei, ist unter den Nutznießern der Diktatur, oder ist verworren und lässt sich mit dem Bösen treiben.

4.917 Beiträge habe ich bis heute geschrieben. Ich werde versuchen weiterzumachen. Wer die Wahrheit erfahren möchte, kann dabeibleiben. Die größte Trophäe für mich ist, wenn ehemalige AKP-Anhänger mir schreiben und sich bedanken, dass sie durch mich viel klarer sehen und jetzt zum Wohle der Türkei agieren würden. Die richtigen AKP-Anhänger haben einen knappen Wortschatz und kaum Argumente, die eine Kommunikation zulassen. Sofort bezeichnen sie einen als Terroristen, oder Gülen Anhänger.

Ein Mann, der das Land mit Mafia-Strukturen regiert und seine Jünger. Wen kann man da eher als Terroristen bezeichnen? Jemanden wie mich, der schreibt, die Menschen aufklärt und seine Kritik anbringt, oder ein Regime, der die Menschen willkürlich verhaftet, jeden Andersdenkenden zum Terrorverdächtigen erklärt, die Presse parallel geschaltet hat u.v.a.m.

Lasst mich machen!

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