Kapitalflucht oder was?

Nach den Zahlen der türkischen Zentralbank (TCMB) haben die in der Türkei wohnhaften Personen im letzten Jahr 4 Mrd. USD im Ausland investiert. 2,2 Milliarden USD in Dienstleistungen, 1,75 Milliarden USD in Industrie- und ca. 17 Millionen USD in Agrarbetriebe.

Dieses ist abermals eine Steigerung von 26% zum Vorjahr. Laut den Zahlen der Zentralbank sollen 53% dieser Investitionen durch die großen Holdings erfolgt sein.

Nun muss man wissen, dass die Holdings in der Türkei, mit einigen wenigen Ausnahmen Familienholdings sind, die wie Family-Offices arbeiten. Folglich können diese Investitionen auch als Kapitalflucht angesehen werden. Wenn man in den ausländischen Online-Medien recherchiert, begegnet man kaum großen Investitionen von türkischen Holdings. Lediglich liest man von Privatinvestitionen von den Holding-Bossen. Da diese Holdings zumeist an der Istanbuler Börse sind und solche Auslandsinvestitionen zumindest durch Ad Hoc Mitteilungen verkündet werden müssen, kann man davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um Kapitalflucht handelt. Zieht man die Holdings ab, bleiben die kleineren Unternehmen zurück. Innovation ist für diese ein Fremdwort. Natürlich gibt es türkische Betriebe, die z. B. ihre Auslandsniederlassungen eröffnen, die Investitionen dieser Betriebe sollen aber in dieser Summe nicht erfasst sein. (

Quelle: Dunya

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