Dem Nr. 1 Industriezweig der Türkei, bleibt die Luft weg

Die Autoverkäufe in der Türkei auf zehnjahres tief. Die Branche verlangt nach Lösungen. Auch wenn die Branche hauptsächlich für den Export produziert, so gibt es dennoch Planzahlen, die im Lande auf dem Inlandsmarkt abgesetzt werden müssten.

Die Branchenvertreter verlangen leichteren Zugang zu den Krediten und 60 Monate Laufzeit (derzeit 48 Monate).

Ich bin der Meinung, dass derzeit auch 100 Monate Laufzeit nichts bringen. Die Menschen kaufen Nahrung Stückweise, wer soll da jetzt an Autokauf denken, in diesen unsicheren Zeiten.

Die Branche verkaufte noch vor zwei Jahren eine Million Stück Fahrzeuge auf dem Inlandsmarkt. 2018 waren es lediglich 640.000. Laut den Brancheninsidern soll die Zahl in 2019 auf 400 – 450.000 heruntergehen. Dann wären wir bei den Absatzzahlen von 2006.

Auf der Produzentenseite wäre es sicher nicht problematisch. Personal entlassen und weniger produzieren, wäre ein Lösung. Nur die Autohäuser und das Service-Netz im Land, sind auf eine Millionen Fahrzeuge ausgelegt.

Die vor 4-5 Jahren geplanten neuen Modelle müssen in die Produktion gehen. Hier kann auf den wegfallenden Inlandsmarkt keine Rücksicht genommen werden. Dann kommt aber noch hinzu, dass Europa Signale der Verlangsamung der Autokäufe sendet.

Während die türkische Autoproduktion in den letzten 10 Jahren 65-75% der Produktion ins Ausland exportierte, stieg diese Zahl in 2018 auf 84%.

Die Autoproduzenten im Lande haben, in der Hoffnung, dass der Inlandsmarkt stabil bleibt, die Kapazitäten für den Inlandsmarkt auf 1,6 Mio. Fahrzeuge erhöht. Was tun?

15% der gesamten Arbeitsplätze in der Türkei, haben ihren Ursprung in der Automobilindustrie.

Quelle

Kaltstart X - Das Buch von Ahmet Refii Dener

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