Die Gebetszeiten waren für den Geschäftserfolg von immenser Wichtigkeit.

Damals, als ich noch in Alanya lebte (bis März 2017), war ich die letzten Jahre als Business-Developer für die Schweizer Unternehmen aktiv und verschaffte diesen neue Kundenpotentiale, oder steigerte die Kundenzufriedenheit und -Bindung. Zu der Zeit, eigentlich seit den Gezi-Demos, war die Türkei-Beratung, meine eigentliche Berufung, nicht mehr gefragt. Erdogan hatte die Potentiale abgeschreckt.

Es war ein angenehmes Arbeiten in Alanya. Jeden Tag in die Sonne aufzuwachen, hat was und sorgt für Motivation. So motiviert man in den Tag hinein ging, umso lascher wurde man, auch wegen der Sonne.

Jeden Morgen musste ich in Erfahrung bringen, wie das Wetter in Zürich werden würde, denn die angerufen Potentiale in der D A CH Region sahen auf ihren Telefondisplays meine Züricher Vorwahl und es dauerte nicht lange, bis sie nach dem Wetter fragten. „Wie soll es sein, regnerisch 11 Grad und heute Morgen gab es noch Nebel.“ Das sagte ich bei 40 Grad im Schatten.

Auch musste ich mir die Zeiten aufschreiben, wann der Muezzin die Gläubigen zum Gebet rufen würde. Es gab 5 Moscheen in einem Radius von 500 Metern. Schließlich wäre es peinlich geworden, wenn ich aus Zürich anrufe und im Hintergrund der Muezzin zum Gebet ruft. Heutzutage eigentlich nicht so verwegen, dass das in D oder der CH passiert.

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