Alles in Butter sieht anders aus

Die türkische Wirtschaft scheint, zumindest nach dem Zahlenwerk, eine kurze Verschnaufpause einzulegen, denn die Börse, die Türkische Lira und die Inflationsrate deuten eine Erholung an. Jedoch ist es zu früh von einer Trendwende zu sprechen.

Die Erholung ist auf die (noch) nicht ausgesprochenen Sanktionen der Amerikaner wegen dem Kauf der S-400 Raketenabwehrsystemen aus Russland u.a. zurückzuführen. Nach seiner Rückkehr vom G-20 Gipfel in Japan sagte Erdogan, dass man keine Sanktionen mehr zu befürchten hätte. Trump hätte positive Signale gesendet. Irgendwie scheint er die Signale wieder falsch gedeutet zu haben. Die F35 werden nicht an die Türkei ausgeliefert, auch keine Ersatzteile für derzeit vorhandene amerikanischen Waffensysteme der türkischen Armee werden nachgeliefert.

Die leichte Erholungsphase der Wirtschaft ist auch auf die Steuererleichterungen, Erlassung von Sozialversicherungsbeiträgen bei Neueinstellungen von Mitarbeitern und der Geldpumpe zu verdanken. Denn die Regierung verschuldete sich schon heute über dem Betrag, die man im Regierungsprogramm für dieses Jahr vorgesehen hatte. Wenn man kein Langzeitplan hat und nur den Tag zu retten versucht, wird man sich weiter verschulden müssen. Laut Goldman Sachs wird das Haushaltsdefizit zum Ende des Jahres 4,2% vom Bruttoinlandsprodukt betragen.

Auf der Unternehmerseite sieht es weiterhin katastrophal aus. Mit welchen Umsätzen sollen die Auslandsverbindlichkeiten bezahlt werden? Wie soll weiter investiert werden, wenn die Politik keine klare Linie erkennen lässt, wie es weitergehen soll.

Autoverkäufe kommen zum Stillstand

Am 30. Juni endeten die Steuervergünstigungen bei Autokäufen. Danach sollen die Autoverkäufe fast zum Stillstand gekommen sein, sagt die Branche. Die Autowerke produzieren weniger und versuchen so die Krise zu meistern, die Händler trifft es dabei umso härter. Schließungen und Entlassungen sind an der Tagesordnung.

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