Bauen auf Teufel komm raus und der Teufel ist raus

Wachstum ist nicht gleich Wachstum. Reden wir doch von früheren Zeiten, als die positiven Nachrichten über die türkische Wirtschaft noch die Schlagzeilen beherrschten. 10%, 8%, 7%, 5%, 6%… größtes Wirtschaftswachstum in Europa, auf der Welt und überhaupt. Wie dieses Wachstum zustande gekommen ist, wussten wir, doch merken und spüren tun wir es erst heute. Es basierte größtenteils auf das Baugewerbe.
Bauen auf Teufel komm raus und der Teufel ist raus.
Es wird kaum mehr gebaut, noch schlimmer, der Staat baut nicht mehr, weil kein Geld da ist. Folglich schrumpft die Wirtschaft seit einigen Quartalen beständig.
Es kommt auf die Qualität des Wachstums kommt es an. Würde z.B. das Wachstum auf die Exporte basieren, noch besser auf das produzierende Gewerbe, wäre das was worauf man aufbauen könnte.
Mit dem Wachstum der türkischen Wirtschaft (auf dem Papier) wird es weitergehen, wenn die private Wirtschaft und der Staat wieder Gelder aus dem Ausland organisieren, sich verschulden und anschließend wieder bauen können. So wird das, wie auch früher der Fall, als die Erfolgsmeldungen einer nach dem anderen eintrafen, sich auf dem Arbeitsmarkt nicht niederschlagen. Das Wachstum bleibt dann wieder mal auf dem Papier und die Schere zwischen Reich und Arm wird abermals noch größer werden.
Lieber 2-2,5% und gesund wachsen, obwohl das für ein Emerging-Market wie die Türkei eine Katastrophe und unzureichend ist, als 5-10% und ungesund wachsen, wo man am Ende auf den Schulden, wie es heute der Fall ist, sitzen bleibt.