Türkei: 2020 ist ein Wirtschaftswachstum von 5% möglich
Nach drei Quartalen der Schrumpfung wurde für 2020 von vielen Seiten ein Wirtschaftswachstum von 2 bis 5% prophezeit für die Türkei. Es ist bekannt, dass man in der Türkei mit den Zahlen nur so um sich schmeißt, aber das könnte hinhauen. Nicht dass die Wirtschaft groß wachsen wird, aber anhand der Zahlen wird man das glauben können. 2018 und 2019 waren für die türkischen Wirtschaft miserable Jahre. Da muss die Wirtschaft nur ein klein wenig anziehen und der Staat die Investitionsvorhaben, auch wenn weniger als geplant, realisieren können, schon hätte man solch ein Wirtschaftswachstum. Um das zu erreichen, müsste der Wachstum im ersten und zweiten Quartal ca. 4% betragen.
Das ist die Theorie. In der Praxis muss man schauen, welches der Risikofaktoren in die Zahlen einfließen könnten. Schließlich sind die politischen Entwicklungen und Entscheidungen immer Störfaktoren gewesen, wenn es um die Türkei ging.
Schon wieder ein Wahljahr?
Der Zuspruch für Erdogan schwindet zusehends, schließlich leiden die Menschen unter dem Kaufkraftschwund und Arbeitslosigkeit und das schon seit Jahren. Schöne Worte helfen da nicht mehr. Vielleicht schnell angesetzte Wahlen? Vier lange Jahre kann Erdogan nicht mehr warten, dann wählt ihn niemand mehr. Jetzt noch schnell schöne Zahlen herbeizaubern, 2020 mit den miserablen Zahlen von 2018 und 2019 vergleichen und hoffen, dass die Wähler darauf reinfallen. Dieses Mal wird es schwer werden. Was die Menschen nicht in der Tasche haben, kann man nicht schönreden.
Lohnsteigerungen in der privaten Wirtschaft um 15%
Es wird davon berichtet, dass die Lohnsteigerungen der Privatwirtschaft 15% betragen. Über die schön gerechnete Inflation von ca. 13-15% gerechnet klingt es nicht verkehrt. Die Mindestlöhner bekamen 12%. Nur wenn man bedenkt, dass die Verteuerungen 50% und mehr betragen, wird über die gesamte Breite der Bevölkerung die Kaufkraft schwinden und die Unzufriedenheit steigen. Wieder ein Grund mehr, dass er die vorgezogenen Neuwahlen ansetzt.