Türkei: “Inschallah wird alles gut werden.” Denkst du das wirklich?

Damit man klarer sieht, was in der Türkei passiert, möchte ich hier einige Worte darüber verlieren. Was den Kampf mit dem Coronavirus angeht, herrscht Chaos im Land. Zentral gesteuert werden kann nur eines, dass keine Nachrichten nach draußen dringen. Jeder kocht seine eigene Suppe.


Ich möchte mal das Coronavirus unbeachtet lassen, obwohl die Kurve der Erkrankten und Toten, sich schlimmer gestaltet als nirgendwo auf der Welt, trotz der Dunkelziffer.

Türkei hatte vor dem Coronavirus schon 8 Millionen Arbeitslose. Ich denke, nach dem fast 300.000 Unternehmen, Ladenlokale, Einzelhändler etc. ihrer Gewerbe nicht mehr nachgehen können, dürfte die Zahl der Arbeitslosen, auch wenn sie nicht offiziell beim Arbeitsamt registriert sind, sich verdoppelt haben.

Seit Jahren wird gerne vergessen, dass laut Türkstat (TÜIK) 35% der 15 bis 35 Jährigen, nicht am Arbeitsleben teilnehmen, weder eine Schule besuchen, noch Arbeit suchen. Diese sind nicht einmal als Arbeitslose registriert.

Somit dürften bis auf die Schönen und die Reichen, alle Familien von der Arbeitslosigkeit betroffen sein. Die Türkei hat kein Auffangsystem, somit sind die Menschen hauptsächlich auf sich allein gestellt.

Die Hilfspakete, die man wie in Deutschland groß angekündigt hat, existieren nur auf dem Papier. Pläne kann man machen, wenn auch tatsächlich Geld da ist. Erdogan und seine Folkloretruppe haben nach den guten Anfangsjahren, wo heißes Geld ins Land floss und die Wirtschaft auf Pump wachsen konnte, aufgehört zu regieren. Die Situation ist gänzlich aus dem Ruder geraten. Summa summarum nach 18 Jahren Misswirtschaft steht die Türkei nun da, wo sie steht. Kassen leer, Coronavirus im Land und keinen Plan, wie man der Situation Herr werden könnte.

Heute, wo Chaos herrscht und die Menschen nicht mehr wissen wie es weitergehen soll, sind noch die guten Tage. Dafür muss man nicht hellseherische Fähigkeiten haben, um das vorauszusehen. Ich möchte hier lediglich die wachrütteln, die ihre Augen vor der Realität schließen und mit „Inschallah“ die Situation retten versuchen.

Das Schlimme an der Situation ist, dass selbst mit Geld, was fehlt, auch nichts gerettet werden kann. Gibst du dieser Regierung und dem Alleinherrscher 100 Mrd. Euro, würden die zuerst 80 Mrd. Euro unter sich aufteilen und mit den restlichen 20 Mrd. Euro die Unternehmen unterstützen, die AKP nah sind. So steuert die Türkei, wie ein unbemanntes Raumschiff im All und sieht der Dinge entgegen, die noch passieren werden. Glück auf Türkei, das hast du nicht verdient.

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