Wie geht es mit der Wirtschaft weiter? – Scheibe einschlagen und Knopf tief drücken!

Die Startups von heute haben die denkbar schlechtesten Karten. Die Wege zum Erfolg waren noch nie so dornig wie nach dem Lockdown. „Deutschland wird ca. 2023 den alten Stand der Wirtschaftsleistung erreicht haben“ ist ein Wunschdenken, Irrglaube, oder Blauäugigkeit. Ich denke von allem etwas.
Warum erwähne ich eigentlich nur die Startups, denn alle Unternehmen, die schon im März, April und Mai nicht zu den Gewinnern zählten, wie z.B. Hygienegeräte und -Artikelhersteller u.a., werden niemals dort ankommen, wo sie mal waren. Klar, die Wirtschaft kennt keinen Stillstand, es wird weitergehen und evtl. auch den Stand von vor dem Lockdown irgendwann mal erreichen. Doch dies gilt nur für die Umsatzzahlen, wenn überhaupt, denn die, auf die es ankommt, – nämlich die Konsumenten, – werden auch über die Corona-Zeiten hinaus weiter kränkeln und niemals die alten sein, die sie mal waren.
Die Kauffreude ist dahin, die Unsicherheit überwiegt und zwischen der Kaufeslust und den Produkten, die sie früher einfach so kauften, ist jetzt ein Mund- und Nasenschutz dazwischen. Möchte man barrierefrei einkaufen, muss zuerst mal die Schutzmaske weg, damit man das Gefühl wiedererlangt, dass die Zeiten wieder so sind wie früher.
Wird es danach gefühlt so weitergehen wie erhofft?
Ich denke eher nicht, denn viele haben ihren Job verloren, oder verdienen weniger, weil sie sich mit dem Arbeitgeber arrangieren mussten, wie z. B. bei der Lufthansa. Weniger Geld bedeuteten eigentlich schon immer weniger Konsum, nur kommt jetzt noch die Angst hinzu, es könnte eine zweite und dritte Welle von Corona-Infektionen folgen. Noch ein Lockdown wie gehabt und die Geschichte der Menschheit muss neu geschrieben werden. Armut, wo man hinschaut.
Wie sieht es dann mit den Hilfen und verbürgten Krediten des Staates und der EU aus?
Es ist wie mit der Werbung, die eine Hälfte spricht die Zielgruppe an und die andere Hälfte ist rausgeschmissenes Geld. Da man aber nicht weiß, welches die richtige Hälfte ist, muss man gleich 100% in die Werbung investieren. Nicht anders sieht es mit den o.g. Hilfen aus, was bewirkt etwas, und was ist rausgeschmissenes Geld?
Das Verhältnis, wie bei dem Beispiel mit der Werbung, stimmt in keiner Weise, denn das wäre zu optimistisch und nicht realistisch genug. Das meiste der Hilfen und Kredite sind rausgeschmissenes Geld, denn der Denkansatz ist doch, dass die Märkte sich erholen und den alten Stand erreichen. Damit meine ich nicht nur die Umsätze, sondern auch die Erträge. Dass das so nicht kommen wird, habe ich oben schon geschildert, dann noch etwas, nämlich die Steuern. Die Hoffnungen der Staaten ist doch so, dass alles so sein wird, wie vor dem Lockdown. Doch was ist mit den Steuern? Die Billionen von Euro, wo evtl. noch ein Nachschlag erfolgen wird und muss, müssen mit der Zeit, eigentlich sofort beginnend, über die Steuern zurückfließen.
Bei einer immer weiter schrumpfenden und kränkelnden Weltwirtschaft eher eine utopische Erwartungshaltung.
Wenn wir das Ganze simulieren wollten, werden wir an unsere Grenzen stoßen, denn so etwas haben wir noch niemals zuvor erlebt. Wir können auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen. Die Erfahrungswerte aus den 1920- und 1930ern geben nicht viel her. Damals machte man den Fehler und drückte noch stärker auf die Geldbremse. Sparen war die Devise, welches die Märkte in noch größere Schwierigkeiten brachte. Doch die jetzige Vorgehensweise, nämlich den Geldhahn voll aufzudrehen bis die Balken ausweichen und nachgeben, bis zu dem Punkt, dass man gar nicht mehr weiter weiß, diese Wahrscheinlichkeit ist sehr groß.
Egal wo man ansetzt und nachdenkt, die Verläufe sind mit früher nicht zu vergleichen. Wenn die Digitalisierung stärker greifen würde, würde das zwangsläufig zu mehr Arbeitslosen führen, hieß es. Jetzt haben wir die Arbeitslosigkeit trotz stagnierender Digitalisierung. Jede Krise verbirgt ihre Chancen. So werden die Unternehmer, die es schaffen die Phase nach dem Lockdown zu überleben und die Gunst der Stunde zu nutzen, ihre Belegschaften nach der Kurzarbeitphase in die Arbeitslosigkeit schicken. Abgespeckte Belegschaft von nun auf jetzt hätte es ohne Corona nicht gegeben.

…und warten, bis Hilfe eilt.
Schon kommen andere Fragezeichen auf.
Wenn die Wirtschaft immer weiter schrumpft, die Konsolidierung der Märkte und Branchen stattfindet, und es immer weniger Steuerzahler gibt – Privatpersonen wie Unternehmen – wer soll dann für die Zeche aufkommen? Wie sollen die Billionen von Euro wieder zurückfließen?
Gibt es ein realistisches Wort für das ‘Case Szenario’, mit dem wir unserer Vorstellungskraft Nahrung zuführen könnten?
Unter diesen Umständen werden wir nur einige Wochen weiter schauen können, aber nicht darüber hinaus. Klar, bei so vielen Meinungen, die in diesem Zusammenhang durch die Luft schwirren, wird es einige geben, die am Ende Recht gehabt haben. Aber heute zu sagen, welche das sein könnten, wäre zu verwegen.
Um zum Schluss zu kommen, möchte ich immer wieder erwähnen, dass der Konsum, und folglich die Märkte, für immer weggebrochen sind. Wenn wir auf kleiner Flamme weitermachen werden, warum wird dann versucht die Flamme bei den Unternehmen groß zu halten? Dies geschieht übrigens nicht bei allen, denn manche bekommen nichts ab vom großen Kuchen! Der Markt wird sich, meiner Meinung nach, zwangsläufig und ohne unser Dazutun regulieren. Egal was heute die Regierungen aller Länder machen, oder nicht machen, es kann nur falsch sein, denn wir wissen überhaupt nicht, was richtig ist. Nur möchte man den einen Fehler aus den 20er und 30ern nicht wiederholen, – nämlich zu sparen. Das erscheint zwar fürs Erste richtig, aber nur wenn man nicht weiter nachdenkt. Wir sind in einem Teufelskreis drin und es gibt kein Entrinnen.