Weg von Hass und Hetze – Der Realität in die Augen schauen

Muss vielen als Mittags- oder Abendtisch reichen.

Es gibt viel zu schreiben über die Türkische Republik, die heute 97 Jahre alt wird. Themen zuhauf, nur alle haben eines gemeinsam, sie sind alle negativ. Kritik vertragen die wenigsten Türkeistämmigen und das ist noch sehr positiv ausgedrückt. Eher reden sie von Hass und Hetze gegen die Türkei, wenn sie auch nur ansatzweise Kritik lesen. In der letzten Zeit suche ich mir oftmals Themen  weitab der Politik aus und siehe da, die Uneinsichtigen, die ohne nachzudenken und die Realitäten zu sehen, hinter dem Alleinherrscher stehen, schreiben mir: „Endlich bist du auf dem richtigen Weg!“.

Immer muss ich schmunzeln. Also ist Kritik der falsche Weg. Meinungsfreiheit total in der Türkei. Sagst Du  das, was der Alleinherrscher hören will und ihn hochleben lässt, kannst Du sagen was Du willst. Ich erkläre mich demjenigen nicht, dass ich eigentlich eine Pause vom Negativem machte, damit ich mich etwas schone, denn es ist kaum zu glauben, dass es nichts berichtenswertes über die Türkei gibt, was positiv ist. Nicht dieser Tage.

Gerade telefoniere ich mit einer Bekannten aus Alanya, die mir berichtet, dass sie in bestimmten Abständen immer den gleichen Warenkorb an Lebensmitteln einkauft und mittlerweile den doppelten Betrag von dem bezahlt, was sie noch letztes Jahr bezahlte. Dabei steht die Inflationsrate, laut dem  von der AKP eingenommenen statistischem Amt, gerade bei 12%.

Wie die Masse der Menschen in der Türkei leiden, kann man an der vom Arbeitnehmerverband monatlich ermittelten Zahl der Armutsgrenze ermessen. 8.500 TL beträgt die Armutsgrenze, für eine vierköpfige Familie. 2.324 TL Netto beträgt der Mindestlohn in der Türkei. Also müsste ein Haushalt das Vierfache davon haben, damit man monatlich über die Runden kommt. Ein Wunschdenken!

Zumeist arbeitet der Ehemann, zumal die Frau zumeist bei den Kindern sein muss. Dann kommt noch hinzu, dass auch die Arbeitslosenquote mit 15% abermals nicht der Wahrheit entspricht. Die Experten schätzen die Quote auf 40%, aber eigentlich sagt die vom statistischen Amt herausgegebene Zahl von nur 27 Millionen Arbeitnehmern in der Türkei, wie es um die Menschen steht. 52,8% der arbeitsfähigen Menschen haben entweder keine Arbeit, oder sie bleiben aus verschiedenen anderen Gründen dem Arbeitsmarkt fern. Bitter genug, nicht wahr und das ohne soziale Absicherung.

Es kommt aber noch schlimmer, denn die Wirtschaft schrumpft und die Pleitewelle nimmt immer mehr Fahrt auf. Das kann man auch, wie in Deutschland auch

 

Quelle: DISK

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