Ein Alleinherrscher (Diktator) von Europas Gnaden

Du denkst, in oder vor den Toren Europas könnte es keine Diktatur geben? Du irrst dich, es gibt sie schon bald zwanzig Jahre und Deutschland und Europa tragen sie mit. Nun gut, alle Diktatoren entspringen zumeist demokratischen Wahlen und sind gekränkt, wenn sie als Diktator bezeichnet werden, wie auch der (leider) Präsident der Türkei, dazu noch ein Mann mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, der von Deutschland und Europa stillschweigend geduldet und ja sogar noch unterstützt wird.
Der EU-Gipfel steht an. Wer jetzt denkt, es könnten irgendwelche Sanktionen gegen die Türkei in die Wege geleitet werden, damit vieles, was im Argen liegt, in Ordnung kommt, irrt sich ebenfalls. Wieder werden einige Politiker vor die Mikrofone treten und sagen: „Die Türkei muss zur Demokratie zurückfinden!“ Das sind weltfremde, oder gar dumme Menschen, die so etwas sagen. Wann hat mal ein Land zur Demokratie zurückgefunden, weil ein Politiker das gefordert hat, wann? Also gut, ich nehme weltfremd zurück und sage, wer so etwas fordert, ist einfach nur dumm.
Genauso wie die Protestnoten, die nichts taugen, die man aber scharf und sehr scharf formulieren kann, als ob man etwas Asiatisches kochen würde. Der EU-Gipfel wird, das kann ich noch bevor es stattgefunden und beendet ist behaupten, für die Türkei abermals glimpflich ausgehen. Denn die EU inklusive Deutschland haben keinerlei Instrumente zur Hand, um diese gegen Erdogan einzusetzen. Wirtschaftliche Interessen stehen jedem Handeln im Weg. Unschuldige Menschen sitzen in den Gefängnissen der Türkei ein, die Menschenrechte werden mit den Füßen getreten u.v.a.m. und Deutschland macht mit. Wer sich diesem Mann nicht in die Wege stellt, unterstützt ihn automatisch.
Es wird gelobt werden, dass die Türkei so viele Flüchtlinge aufgenommen hat. Auf der anderen Seite, war er derjenige, der die türkischen Grenzen aufgemacht und die Flüchtlingsströme überhaupt ermöglicht hat. Er hat in Syrien und Irak Krieg gespielt und die Menschen mit zur Flucht bewegt. Wenn der EU die Menschenrechte und die demokratischen Werte noch was bedeuten, wäre jetzt die Zeit, Flagge zu zeigen. Nein, nein, auf der einen Seite schreibe ich und auf der anderen weiß ich, dass alles wie gehabt weiterlaufen wird.
Eine Milliarde Euro mal da und dort zurückhalten, um am Ende doch zu zahlen, ist kein Druckmittel, nicht gegen die Türkei. Wer Probleme in hunderten von Milliarden Euro Höhe hat, der lacht über diese Beträge. Machen wir uns nichts vor, Diktatoren sind in der EU willkommen, solange die wirtschaftlichen Interessen unangetastet bleiben. An die 8.000 Unternehmen mit deutschem Kapital sind auf dem türkischen Markt aktiv. Würde Deutschland sich gegen Erdogan stellen wollen, würde das den auf dem türkischen Markt agierenden deutschen Unternehmen nicht gut bekommen.
Oftmals kam es bei früheren Spannungen vor, dass auf einmal das zuständige türkische Finanzamt sich bei einigen ausländischen Unternehmen, zwecks Steuerprüfung, meldete. Am Ende standen hohe Nachzahlungen im Raum. Wer will das riskieren? Ohne diese besonders zu erwähnen, möchte ich sagen, dass einige deutsche Weltmarktführer ihre Hauptproduktionsstätten in der Türkei haben. Würden diese in den Fokus des türkischen Staates geraten, würde es für diese Unternehmen weltweit nicht mehr funktionieren, ja sogar deutsche Arbeitsplätze würden in Gefahr geraten.
So muss ich mich beruhigen und mich mit der Situation abfinden. Es gibt kein Druckmittel gegen diesen Mann. Er wird nach Belieben agieren und wir werden weiter zuschauen müssen. Dabei geht es nicht einmal nur um die Türkei, denn auch Deutschland wird arg gebeutelt werden, zumal die Seinen auch hier am Werk sind.