Um Joe Biden zu gefallen, schickt er türkische Soldaten nach Afghanistan.

Irak, Syrien, Libyen und jetzt Afghanistan. So, als ob die Türkei in der Lage wäre Weltpolizei zu spielen und dann noch... Mit welchem Geld?

Die nächsten Wahlen in der Türkei stehen zum 25. Juni 2023 an. Die Frage ist, ob die Regierung mit der hohen Inflation, den hohen Zinsen, der hohen Arbeitslosigkeit, den fehlenden Devisen sich trauen wird, die Wahlen anzusteuern.

Die Türkei benötigt dringend Devisen, die über die Touristen, den im Ausland lebenden Türken und von ausländischen Investoren ins Land fließen. Doch klappt es mit keiner der genannten Optionen, das zu realisieren. Die Wirtschaft braucht heißes Geld, ja vagabundierendes Kapital*. Nur braucht das ein sicheres Fundament und eine Diplomatie von Format.

Biden und Erdogan trafen sich und fast hatte man den Eindruck, Biden möchte ihm unter die Arme greifen und ihm helfen, aber nur fast. Da sind viele ungeklärte Punkte zwischen den beiden Ländern. Auf die Frage, ob in den Gesprächen der Völkermord an den Armeniern thematisiert wurde, antwortete Erdogan: „Zum Glück nicht!“ und überraschte die Medien nicht schlecht.

War er so glücklich, dass dieses Thema ausgeklammert wurde? Die Türkei hat bereits 1,25 Milliarden USD für acht Stück F-35 anbezahlt und bekommt diese nicht ausgeliefert. Auch hat die Türkei für die streitigen S 400 Raketen an die 2,5 Milliarden USD bezahlt, die ebenfalls verstauben und selbst wenn man wollte, nicht zum Einsatz kommen könnten. Hingegen hat Erdogan, um Biden zu gefallen, gesagt, dass ja die türkische Armee anstelle der Amerikaner in Afghanistan agieren könnte. Das hatte noch gefehlt. Was hat die Türkei in Afghanistan verloren? Wieder eine Baustelle mehr.

Die Türkei benötigt schnellstmöglich harte Devisen aus dem Ausland, nur bietet sie einen sicheren Hafen oder der stabilen Boden dafür? Leider nicht!

Ich überlege, was den Türken von heute noch überraschen könnte. Mir fällt nichts ein, oder doch: Wenn der (leider) Präsident den gesunden Menschenverstand mal walten lassen würde. 

(*) Vagabundierendes Kapital ist spekulativ bewegtes Geldkapital vor allem an internationalen Finanzmärkten, das in Erwartung von Gewinn bringenden Kurs- und Zinsveränderungen sehr schnell umgeschichtet wird. Wirkt sich meist destabilisierend auf die Märkte, Wechselkurse, Zinsen usw. aus, vor allem, weil fast stets in hohem Umfang und in gleicher Spekulationserwartung (-richtung) auftretend.

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