Artschelick – One of the Erfolgsgeschichten aus der Türkei

Gestern schrieb ich noch, dass die exportorientiert arbeitenden türkischen Unternehmen, trotz der schweren Wirtschaftskrise im Lande, ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Die günstigen Löhne im Lande, vor den Toren Europas, bescheren der Türkei einen Sonderstatus. Dabei muss man eines berücksichtigen, dass die erfolgreichsten türkischen Unternehmen zumeist sich aus dem Ausland finanzieren, denn bei den hohen Zinsen im Land, wäre ein Arbeiten nicht leicht möglich. Es gelingt den Unternehmen, wenn sie vom Hause aus finanziell gesund sind, was bei den allerwenigsten der Fall ist, zumal die kapitalmäßige Unterdeckung eine türkische Krankheit ist, zu überleben, aber ohne das Export-Standbein, wo die Devisen herkommen, ist man aufgeschmissen bzw. mit so vielen Unbekannten unterwegs, dass man kaum mehr kalkulieren kann.
Kommen wir zu einem der erfolgreichsten. Arçelik (Artschelick ausgesprochen) ist der Haushaltsgeräte und Weißwarenriese aus der Türkei und auch auf den Weltmärkten einer der größten. Während der Pandemie, Ende letzten Jahres schon, verhandelte man mit den Japanern über die Übernahme der Weißwarensparte der Marke Hitachi. Die Gespräche dieser großen Übernahmeaktion sollen ausschließlich online geführt worden sein. Dieser Tage wurde nunmehr die Übernahme von 60% der Hitachi Global Life Solutions durch Arçelik verkündet. Das Unternehmen möchte in naher Zukunft bei den Haushaltsgeräten zum Weltmarktführer aufsteigen. Mit der Übernahme von Hitachi Anteilen, wird Arçelik in etwa ein Umsatzplus von 1 Milliarde USD im Jahr haben. Unlängst hatte Arçelik auch den Produktionsstandort Manisa des Weißwarenhersteller Whirlpool aus den USA eingeheimst. Das Herstellerwerk von Whirlpool in Manisa, verkündete ebenfalls dieser Tage, eine neue Investition zur Kapazitätssteigerung von 20%.
Für den Onlinekauf der Hitachi-Anteile soll Arçelik 300 Millionen USD bezahlt haben, heißt es. Arçelik wird über seine neue Beteiligung lediglich den japanischen Markt nicht bedienen. Dieses bleibt weiterhin bei Hitachi. Über diese Beteiligung ist die Arçelik Familie um 3.800 neue Mitarbeiter gewachsen. Somit beschäftigt das Unternehmen in 9 Ländern, in 26 Produktionsstätten an die 40.000 Mitarbeiter.
Über welche Dimensionen wir hier sprechen, sollen die Zahlen aus dem Whirlpool-Werk aus Manisa verdeutlichen. Das Werk ist auf einer Fläche von 245.000 qm, wovon 134.000 qm die Werkshallen ausmachen. Hier sollen mit der Kapazitätserweiterung bald 2,7 Millionen Kühlschränke und Spülmaschinen produziert werden. Von diesem Werk aus soll hauptsächlich der europäische Markt bedient werden.
Arçelik ist, was Innovationen angeht, in der Türkei mit weitem Abstand führend. In einem Land, wo es kaum neue Patenteintragungen gibt, Anmeldungen die abgelehnt werden gibt es, zeichnet das Unternehmen für über die Hälfte aller Patenteintragungen.
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