Getreide: Einstiger Agrar-Selbstversorgerland Türkei, in kompletter Abhängigkeit vom Ausland

Wenn Du das liest, wirst Du vom Glauben abfallen. Der türkische Staat, in diesem Fall die staatliche Türkische Getreide Kommission, nennt seinen Ankaufpreis vom Getreide für 2021, welcher so niedrig ist, dass die Getreidebauern zu diesem Preis kein Getreide abgeben können.

Was macht dann der Staat? Na, was macht der Staat? Nein, sie erhöhen nicht den Ankaufpreis für Getreide und greifen somit den Bauern unter die Arme, nein, sie importieren Gerste und Weizen aus dem Ausland, weil sie es dort günstiger bekommen. Über zwei Ausschreibungen, die sie in den letzten zwei Wochen realisiert haben, kaufte der Staat somit 1,55 Millionen Tonnen Gerste und Weizen aus dem Ausland.

Somit greift der Staat in den Markt ein und zwar durch Importe von Gerste und Weizen. Die Tonne Gerste z.B. kostete auf dem freien Markt 2.800 TL und ging nach den Importen der Kommission auf 2.400 TL zurück. Was macht der Staat daraufhin? Er verkauft Gerste und Mais als Futtermittel für 1.950 TL. Wer soll da noch beim türkischen Bauern kaufen, bei dem gewaltigen Preisunterschied?

Das Angebot des Staates, Gerste vom türkischen Bauern also aus dem Inland zu kaufen, lag bei 1.750 TL/Tonne. Da könnt Ihr mal sehen, was aus dem einstigen Agrarselbstversorgerland Türkei geworden ist.

Die Bauern werden auf ihrer Ernte sitzenbleiben und am Ende verhökern, bevor es verdirbt und wie soll es überhaupt weitergehen mit ihnen?

Erdogan ist auf dem richtigen Weg, denn er möchte die Türkei in eine komplette Abhängigkeit vom Ausland bringen. Die Mission ist eigentlich schon längst erfolgreich abgeschlossen worden. Leider gibt es für ihn und seine Seilschaft anscheinend noch genug zu holen, dass er noch bleiben muss und wird. Wer ihm folgen wird, hat die A-Karte gezogen. Was soll man dann noch mit dem Land anfangen. An welcher Stelle anpacken?

 

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