Buchtipp: FRANZ – Schwul unterm Hakenkreuz

FRANZ – Schwul unterm Hakenkreuz – Ich wusste, dass ich als einer, der gegen das Unrecht, gegen Hass, gegen Gewalt, eigentlich gegen alles, was den Menschen seelisch und physisch wehtut, sie einschränkt und unfrei fühlen lässt, kämpft, dieses Buch gut finden würde. So kam es auch.
Da hat der Autor Jürgen Pettinger aus Österreich ein Thema aufgegriffen, das mich seelisch kochen ließ, wütend und traurig zugleich machte.
Der Leserschaft wird das Buch gefallen, aber dieses Gefallen wird an einer Stelle des Buches sich in ein Glücksgefühl, ja Zufriedenheit, umwandeln. Ich rate Dir, lies das Buch Seite für Seite und schlage auf keinen Fall und davor warne ich eindringlich, auf keinen Fall, die letzte Seite auf. Denn, der Satz, der dich in Zusammenhang mit Franz glücklich stimmen wird, dass Du gut in den Tag gehen wirst, ist der letzte Satz des Buches.
FRANZ, das Buch, kann man schnell und flüssig lesen. Ich liebe Bücher, die leicht zu lesen sind, weil sie keine Wörter enthalten, die bei einem oder anderen Verständigungsprobleme auslösen. Sehr flüssig erzählt das Ganze. Die Personen sind klar umrissen, dass Du niemals denkst „Wer war das nochmal?“ Ja der Franz, der hat seine Makel, aber nicht der Rede wert. Sein Vergehen ist eigentlich kein Vergehen…
Ein Problem haben die Nationalsozialisten, aber auch die Menschen der Zeit, mit seinem Schwulsein. Ein Verbrechen der widernatürlichen Unzucht, hat man das damals genannt. Nicht, dass ich mich über Franz nicht aufgeregt habe, so naiv und unvorsichtig wie er war, aber auf der anderen Seite war er jung. Er hatte das Recht so zu sein, wie er war. Und außerdem, Naivität ist wie das Schwulsein kein Makel. Mehr Worte braucht es nicht. Während Du das Buch liest, wirst Du immer an der Seite von Franz sein, mit ihm mitfühlen, ja sogar, wenn er in Einzelhaft gehalten wird, bist Du eigentlich dabei.
Und vergiss nicht! Den Schlusssatz, liest Du am Schluss. Versprochen?