Agrarnation war gestern. Heute eher Schuldennation, mit schrumpfender Industrie.

Agrarnation? Die Türkei war mal ein Selbstversorger bei Agrarprodukten. Das war mal. Mittlerweile denken viele, dass Beton satt macht, denn sie bauen unaufhörlich. Agrarland wird in Bauland umgewandelt.

Die Agrarnation Türkei verliert immer weiter an Blut, sprich Bauern. Die Zahl derer ist erstmals unter 500.000 gesunken. Hingegen gibt es in der Türkei 490.000 Bauträger, die für sich und für andere Auftraggeber bauen. Fragt man Google: „Wie viele Bauträger gibt es in Deutschland?“ traut man seinen Augen nicht, besonders, wenn man die Zahl aus der Türkei kennt. Die Antwort lautet 431 (Stand 2020) Bauträger für Wohngebäude.

Das Baugewerbe ist eines der tragenden Wirtschaftszweige in der Türkei. Also fließen die Zahlen, wenn das Wirtschaftswachstum der Türkei errechnet wird, mit in die Rechnung. Bedeutet, dass die Zahl am Ende den Eindruck erweckt, dass die Wirtschaft, manchmal sogar explosionsartig, gewachsen ist. Dabei ist lediglich immer mehr gebaut worden. Die Umsätze der Baubranche, die privaten und staatlichen Verschuldungen, bewirken ein Wirtschaftswachstum, welches real gar nicht vorhanden ist. Wie soll das auch gehen, bei steigenden Arbeitslosenzahlen, steigender Inflation und dem Wertverlust der türkischen Lira?

Bei rasant steigenden Mieten, finden die Menschen keinen Wohnraum mehr, keinen bezahlbaren. Die meisten vorhandenen Mietwohnungen sind unbewohnt.

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