Buchtipp: “Diese Vergangenheit nicht zu kennen heißt, sich selbst nicht zu kennen” Autor: Ernst Piper

Bisher hatte ich nur "Rosa Luxemburg - Ein Leben" vom Autor gelesen, aber dabei wird es nicht bleiben.

Immer, wenn ich vor dem Fernseher sitze, eigentlich gar nicht möchte, aber dennoch zappe, bleibe ich bei Sendern wie History-Channel hängen, um mir dort noch mehr über die Zeit des Nationalsozialismus reinzuziehen. Eigentlich hatte ich bis jetzt immer den Eindruck, dass ich mit einer Drohne, die ganze Zeit hinter Hitler her war und jeden seiner Schritte und was sonst noch so um ihn herum im Nationalsozialismus passierte, kannte.

Ich glaubte, genug Wissen über die damalige Zeit intus zu haben. Heute bin ich froh, dass ich das nur glaubte und mich nicht in Diskussionen über die damalige Zeit einließ. Der Titel des Buches „Diese Vergangenheit nicht zu kennen heißt, sich selbst nicht zu kennen“ von Ernst Piper ist schon sehr gut gewählt und natürlich wahr. Dann noch das auf dem Buchcover abgebildete Mahnmal für die ermordeten Juden Europas aus Berlin, waren für mich Gründe genug, das Buch zu lesen, was sage ich, ich empfand es als eine Art Verpflichtung.

Ein erstes Durchblätter schreckte mich ab. Ich, der glaubte, über die Zeit viel zu wissen, wurde schon beim Durchblättern mit vielen Namen konfrontiert, die mir überhaupt nicht geläufig waren. Dabei verliere ich schnell die Lust ein Buch zu lesen, wenn auf einmal zu viele Namen unterwegs sind, die ich mir merken muss, damit das Ganze dann am Ende einen Sinn macht.

Das Buch hatte ich schon mal, das war gut so, aber mich daran zu wagen, dauerte doch einige Wochen. Dann aber legte ich los und siehe da, ich fand Gefallen daran, zu verstehen, wie was zusammenhing. Schnell wurde mir bewusst, dass ich bis jetzt, was die Zeit des Nationalsozialismus angeht, auf der Oberfläche geschwommen war. Dank Ernst Pipers Buch, wurde ich zum Taucher und fing an die Zusammenhänge zu verstehen. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, zumal ich mir all die vielen Namen nicht merken konnte, aber das Buch habe ich ja.

Ich setze mich hin und wieder hin und lese mich in einem der achtzehn Kapitel immer wieder ein. Das setzt sich in mir und ich denke, ich habe es verstanden. Ich arbeite mich nunmehr zurück und lese nach diesem tollen Buch deutscher Zeitgeschichte, auch die anderen Bücher von Ernst Piper. Der Reihe nach und Kapitel für Kapitel und nicht zu forsch. Der vielen Namen wegen.

Ein „Muss man gelesen haben“-Buch.

ISBN/GTIN 978-3-96289-150-3
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