Homeoffice: “Wenn Sie nicht ins Büro kommen, gehen wir davon aus, dass Sie gekündigt haben!“

Könnte meine Nachbarin sein. Beispielfoto aus Pixabay.

Allein die Überschrift hätte es vor einigen Jahren so nicht gegeben: „Ende des Homeoffice? Hört auf mit der Bevormundung!“ (WIWO-Newsletter Daily Punch v. 25. 08. 23)

Wenn die Regierungen von oben herab über ihren Bürgern entscheiden, wird, in Deutschland grundsätzlich, erst einmal geschluckt und weitergemacht. Vereinzelte Kritik verpufft zumeist in den Sozialen Medien und ändern tut sich nichts.

Jetzt scheint es so, das stellt man auch in Deutschland fest, dass die Unternehmen kehrt machen und die Mitarbeiter wieder in die Büros zurückholen.

In dem o.g. Kommentar aus der WirtschaftsWoche spielt es sich in den USA ab. „Ein fatales Signal!“, „Die Bedürfnisse der Mitarbeiter sind egal!“ „Bevormundung der Mitarbeiter!“ heißt es u.a.

Auch wenn es in anderen Ländern das Homeoffice schon länger gibt, gab es das in Deutschland eher ausnahmsweise mal in manchen Betrieben. Wie bei der Digitalisierung, ist Deutschland auch bei Homeoffice weit hinterher gewesen. Erst mit der Pandemie hat man aus der Not eine Tugend gemacht und auf Homeoffice gesetzt. Vielleicht kann man sagen „Zum Glück so spät!“, zumal jetzt die Arbeitgeber in vielen Fällen zurückrudern.

Ganz extrem war es wohl bei Tesla. Die Führungsriege soll per E-Mail angeschrieben worden sein. „Wenn Sie nicht ins Büro kommen, gehen wir davon aus, dass Sie gekündigt haben!“.

Es gibt wieder unterschiedliche Sichtweisen. Da ich eher auf der Arbeitgeberseite bin, wundere ich mich, was die Aufregung soll. Das mit dem Homeoffice war aus der Not geboren worden und wie ich weiß, funktioniert es nicht bei jedem Unternehmen, so effektiv, wie man sich das vorgestellt hat.

Wenn ich einmal am PC sitze, hole ich mir am Tag 3–4-mal Kaffee, aber ansonsten bin ich effektiv dabei, wenn ich von Zuhause aus arbeite. Wenn ich z.B. die Nachbarin sehe, die seit der Pandemie aus dem Homeoffice arbeitet, weiß ich, dass das Unternehmen nicht merken würde, wenn es sie nicht gäbe. Ständig telefoniert sie mit den Freundinnen und Bekannten und macht eher den Eindruck einer Urlauberin, die ihren Urlaub im Garten mit Nichtstun verbringt. Ich habe aber auch andere Beispiele von befreundeten Arbeitgebern, dass die Effektivität im Unternehmen durch Homeoffice verloren ging. Wer anderer Meinung ist, dass sind wahrscheinlich über fünfzig Prozent, zumal viele eher Arbeitnehmer sind, bitte ich, meine Meinung zur Kenntnis zu nehmen und weiterzuleben. 😊

Ausgerechnet Zoom, der Profiteur des Models Homeoffice, soll seine Mitarbeiter gebeten haben, nicht weit weg vom Unternehmen zu wohnen, damit sie jederzeit pendeln können. Große Empörung, soll das Ganze ausgelöst haben, was ich wiederum nicht verstehen kann.

Vielleicht bin ich zu alt, um mit dem Gedanken mitzuziehen, dass die Belegschaft mehr zu sagen hat als der Unternehmer, der die ganzen Risiken trägt und für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich ist.

Kaltstart X - Das Buch von Ahmet Refii Dener

Das könnte dich auch interessieren …